Weiterbildungsstelle Infektiologie

Mit einer Weiterbildung und der Erlangung eines Facharzttitels legen Sie ein zentrales Fundament für Ihre ärztliche Tätigkeit. Sie können dabei auf unseren grossen und breiten Erfahrungsschatz als Ausbilder vertrauen:

Die Universitätsklinik für Infektiologie Bern ist eine anerkannte Weiterbildungsstätte der Kategorie A. Neben den eigenen Fortbildungen, engagieren wir uns auch bei den Postgraduate Courses, welche von der Schweizerischen Gesellschaft für Infektiologie angeboten werden.

Daneben engagieren wir uns stark in der Lehre des Medizinstudiums. Koordiniert vom Institut für Medizinische Lehre unterrichten wir in Tutoriaten (Problem Based Learning) und praktischen Fähigkeiten (Clinical Skill Training). Weiter halten unsere Dozenten Vorlesungen in den Fakultäten Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie.

Die Infektiologie umfasst die klinische Manifestation, die von Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten) verursacht wird. Sie ist somit ein Fach, das eine sorgfältige und umfassende Anamnese und körperliche Untersuchung bedingt. Daneben befasst sich die Spitalhygiene mit verschiedenen Massnahmen zur Verhütung von nosokomialen Infektionen.

In Ihrer Weiterbildungszeit erlernen Sie die klinische Dienstleistung in den Sprechstunden der Poliklinik, begleiten die Kaderärztinnen bei Konsilien und erlernen das Handwerk der Spitalhygiene. Sie tragen durch Selbststudium aktueller Literatur und kritischer Denkweise zu Ihrer erfolgreichen Weiterbildung bei.

Voraussetzungen

  • Beherrschen der Landessprachen Deutsch und Französisch in Wort und Schrift (mit Nachweis Niveau B2), weitere Sprachen von Vorteil
  • 1-2 Jahre klinische Erfahrung sind von Vorteil

Dauer

Die Grundanstellungsdauer beträgt zwei Jahre.

Weiterbildungskonzept

Hier finden Sie das aktuelle Weiterbildungsprogramm der FMH. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Schweizerischen Gesellschaft für Infektiologie.

Kontakt

Prof. Dr. med. Hansjakob Furrer

Klinikdirektor und Chefarzt

Anschrift / Kontakt

Inselspital, Universitätsspital Bern
Universitätsklinik für Infektiologie
Anna-Seiler-Haus, Geschoss U1
Freiburgstrasse 20
3010 Bern

Curriculum vitae

Berufliche Tätigkeiten / Klinischer Werdegang

Studium an der Universität Zürich
1985 Staatsexamen
1986 Dissertation (Dr.med.)
1995 FMH Innere Medizin
2000 FMH Infektiologie
2001 Venia docendi, Universität Bern
2005 Titularprofessur, Universität Bern
2008 Assoziierte Professur, Universität Bern

Weitere berufliche Funktionen

Klinikdirektor und Chefarzt Universitätsklinik für Infektiologie

Klinische Forschungstätigkeiten

Den Anstoss zu meiner Forschung gab Dr. Rieux, der Arzt in Camus‘ „La Peste“. Seine menschliche Haltung und sein ärztliches Engagement in der scheinbar hoffnungslosen Pestsituation bewog mich, Medizin zu studieren. Ende der Achtziger Jahre war ich als junger Arzt in der AIDS Sprechstunde des Inselspitals in einer ähnlichen Situation wie Dr. Rieux in Oran: Scheinbar hilflos begleiteten wir unsere Patienten und Patientinnen mit der neuen Krankheit AIDS in den Tod. Die HIV-Infektion mit ihren medizinischen, sozialen und gesundheitspolitischen Implikationen war eine schreckliche aber auch faszinierende Herausforderung.
Das HIV-induzierte langsame Zusammenbrechen des Abwehrsystems mit den auftretenden, vorher kaum bekannter opportunistischer Krankheiten zeigte die Wichtigkeit der „Pathogen – Host“ Beziehung exemplarisch und offenbarte die Grenzen unserer antimikrobiellen Therapien und der Infektiologie im Allgemeinen. Opportunistische Krankheiten wurden dann auch zu meinem primären Forschungsgebiet. Im Rahmen der Schweizerischen HIV Kohortenstudie beteiligten wir uns an vorderster Front an der Erforschung dieser neuen „Pest“ und konnten innerhalb weniger Jahren zu wesentlichen Erkenntnissen im Bereich der Virologie, Immunologie, Infektiologie aber auch der antiviralen Therapie gelangen.
Diese Erkenntnisse machten die HIV-Infektion zu einer behandelbaren Krankheit. Faszinierend für mich und wesentlicher Teil meiner Forschung ist das Wiedererstarken des Abwehrsystems unter den antiretroviralen Therapien. Die Optimierung dieser Behandlungen bei uns, aber vor allem auch in ärmeren Ländern, bleibt eine Herausforderung sowohl wissenschaftlich als auch in der direkten Arzt-Patient Beziehung und in gesundheitspolitischer Hinsicht.